Aqiqa

Aqiqa

Aqiqa – die Feier zur Geburt des Kindes

Wenn ein Kind geboren wird, dann ist dies ein Grund, zu feiern. Im islamischen Glauben wird zu diesem Zeitpunkt dann das Aqiqa gefeiert. Hierbei handelt es sich um eine Opfergabe, die zu Ehren des neugeborenen Kindes durchgeführt wird.

Der Begriff „Aqiqa“ steht eigentlich für die Haare, die auf dem Kopf des Babys als erstes wachsen. Der Tag, an dem die Haare zum ersten Mal geschnitten werden, wird auch die Opfergabe durchgeführt. Daher ist der Name für die Opfergabe ebenfalls Aqiqa. Das Opfertier wird im Rahmen einer Feierlichkeit geschlachtet. Das Tier wird von dem Vater des Kindes zur Verfügung gestellt. Dieser bedankt sich mit der Geste bei Allah swt., der ihm sein Kind geschenkt hat. Bei der Feier sind Familienmitglieder und Freunde eingeladen. Aber auch die Armen erhalten eine Spende, wenn Aqiqa gefeiert wird. Die Vorbereitungen für das Fest beginnen meist schon einige Tage vorher. Neben dem Fleisch des Tieres werden auch andere Speisen gereicht. Hier ist es durchaus gern gesehen, wenn Familienmitglieder die Speisen vorbereiten und das Haus schmücken. So können sich die Eltern auf das Baby konzentrieren. Besondere Regeln für die Feier gibt es nicht. Zu den möglichen Opfertieren gehören Schafe und Ziegen aber auch Kamele und Kühe. Wichtig ist, dass nur eine Person am Opfertier beteiligt ist.

Was steckt hinter der Schlachtung zur Geburt?

Die Basis für das Opferfest ist eine Überlieferung des Propheten s.a.s. Dieser sagte einst im übertragenen Sinne, dass eine gesunde Entwicklung des Kindes davon abhängt, dass ein Opfertier geschlachtet wird. Doch die Aqiqa hat noch andere Vorteile. So soll die Opferung den Segen von Allah swt. mit sich bringen. Zudem gilt das Aqiqa als ein besonders fröhliches Fest. Es wird sich über das Baby gefreut, gemeinsam gegessen und getrunken und damit ist die Feierlichkeit auch ein Zeichen für die Lebensfreude, die der Islam mit sich bringt. Mit der Einladung zur Aqiqa und der gemeinsamen Feier wird das Band zwischen der Familie und den Freunden fester gespannt und gestärkt. Auch die Verbindung zu Nachbarn sowie die freigiebigen Spenden an Bedürftige sind Vorteile, die durch die Aqiqa unterstrichen werden. Die Feierlichkeit ist ein rauschendes Fest.

Je nach Region werden Unterschiede zwischen der Geburt von einem Jungen oder einem Mädchen gemacht. Bei einem Jungen werden traditionell zwei Schafe geschlachtet, die sich in ihrem Aussehen ähneln und ein ähnliches Alter haben sollen. Wird ein Mädchen geboren, dann wird ein Schaf geopfert. Ganz so streng werden die Regeln aber nicht mehr gesehen. Auch andere Tiere werden geopfert.

Übrigens: Es gibt auch die Möglichkeit, bei der Geburt eines Kindes ein Tier zu spenden. Diese Variante der Spende geht aus der Aqiqa hervor und basiert auf dieser Tradition. Viele Menschen, die zwar nicht dem Islam angehören oder keine Möglichkeiten für die Opferung eines Tieres haben, nutzen die Möglichkeit und spenden zur Geburt ihres Kindes ein Tier an eine bedürftige Familie.

Wann findet das Aqiqa statt?

Auch bei dem Zeitpunkt der Feierlichkeit gibt es durchaus Vorgaben, die eingehalten werden sollten. So ist es Tradition, die Aqiqa am siebten Tag durchzuführen, nachdem das Kind geboren ist. Wenn die Eltern nicht die Möglichkeit haben, an diesem Tag die Aqiqa durchzuführen, dann kann das Fest auch 14 oder 21 Tage später stattfinden. Dies wäre der Idealfall. Es ist aber auch möglich, die Aqiqa an einem anderen Tag durchzuführen. In ganz seltenen Fällen kann es passieren, dass die Geburt eines Kindes mit dem Opferfest zusammenfällt. Ist dies der Fall, dann müssen nicht zwei Tiere geopfert werden. Hier ist es möglich, nur ein Tier zu opfern.

Es gibt noch weitere Vorgaben für das Opfertier, die eingehalten werden sollten. So ist es wichtig, dass das Tier ein bestimmtes Alter erreicht hat. Geopfert werden keine Tiere, die jünger als sechs Monate sind. Zudem darf das Tier keine Krankheit haben und auch keine physischen Auffälligkeiten aufweisen. Es muss sich einer guten Gesundheit erfreuen und sollte ein ebenso gutes Fleisch zu bieten haben. Die Eltern des Kindes sollten das Fleisch des Tieres nicht nur verteilen und spenden sondern davon auch selbst essen. So wird das Fleisch nach der Opferung in drei Teile geteilt. Ein Teil ist für die Besitzer des Tieres gedacht. Der zweite Teil wird als Geschenk weitergegeben und der dritte Teil dient als Sadaqa. Bei Sadaqa handelt es sich um eine freiwillige Gabe, die weitergegeben wird. Es ist durchaus möglich, die freiwillige Gabe auch an Nichtmuslime weiterzureichen.

Informationen zum Rasieren der Haare

Ein weiterer Teil des Festes ist es, dem Kind die Haare abzurasieren. Die abrasierten Haare werden anschließend in Silber aufgewogen. Der Betrag, der hier zusammenkommt, soll dann gespendet werden. Es ist durchaus auch typisch, dem Kind erst am Aqiqa einen Namen zu geben. Zwar ist es heute üblich, dem Kind bereits am Tage der Geburt seinen Namen zu geben. Es ist aber in einigen Regionen nach wie vor verbreitet, mit der Namensgebung bis zum Tag des Festes für das Kind zu warten.

Muslimehelfen e.V. – freiwillige Gaben bringen Freude

Nicht nur beim Opferfest oder der Aqiqa stehen freiwillige Gaben im Vordergrund. Generell hat die Nächstenliebe im Islam eine wichtige Rolle. Das zeigt sich auch durch die humanitäre Hilfsorganisation muslimehelfen e.V. Die islamische Hilfsorganisation betreut verschiedene Projekte. Unter anderem gibt es Spendensammlungen für die Notfallhilfe, die Waisenhilfe oder auch Projekte, die speziell auf bestimmte Orte zugeschnitten sind. Unter anderem werden Spenden für Saatgut und Hacken für Uganda oder Winterhilfe für die Ukraine gesammelt. Zu jedem Projekt gibt es eine Übersicht. Es stehen verschiedene Möglichkeiten für die Spende zur Verfügung. Dank der praktischen Übersicht können Interessierte schnell sehen, wie viel Geld für die jeweiligen Projekte schon zusammengekommen ist.

Man hat auch bei muslimehelfen e.V.  direkt die Möglichkeit für die Aqiqa ein Opfertier zu spenden.

Neben direkten Geldspenden bietet muslimehelfen e.V. jedes Jahr einen kostenlosen Kalender, Sadaqa Dosen und die kostenlose MH Zeitung an.

Geburt eines Kindes